Die neue Wolldecke hat sich als zusätzliches Kopfkissen bezahlt gemacht. 🙂 Nach einem ausgiebigen Frühstück bin ich zu der bei Swansea liegenden Halbinsel aufgebrochen. Dort wollte ich mir einiges anschauen und eventuell die Drohne fliegen lassen. Ich hatte nicht mehr im Kopf, dass Sonntag ist und die Straßen gewöhnlich voller sind. Ich bin dann der Masse an einen Strand gefolgt. Bin dort dann aber nur einmal kurz für ein Foto an den Strand gelaufen.




Es war unfassbar voll. In Wales sind Schulferien und dementsprechend war alles voll. Ich war noch etwas auf der Halbinsel unterwegs und wollte mir etwas anschauen, aber ich bin nicht richtig hingekommen und habe mich für das Weiterfahren entschieden. Inzwischen war die Uhrzeit deutlich fortgeschritten und ich habe angefangen einen Stellplatz zu suchen. Ursprünglich dachte ich heute bist du früh dran. (Kurz vor 15 Uhr) Da ahnte ich noch nicht wie lange ich mit der Suche nach einem Stellplatz beschäftigt bin und wie viele Kilometer noch vor mir liegen. Am Ende bin ich über 270km gefahren in an der Küste von Pembrokeshire gelandet. Bei der Fahrt zu einem weiteren Stellplatz fand ich mich am Rande eines Military Training Ground wieder. Wie so oft in einer wunderschönen Landschaft. Kurz hinter dem Trainingsgelände bin ich auf Freshwater West Beach gestossen. Ein unheimlich schöner Küstenabschnitt mit großem Sandstrand. Endlich mal eine Gelegenheit anzuhalten und Fotos zu machen. Leider viel zu windig, um überhaupt nur zu prüfen ob ich es hätte dürfen. Ungefähr drei Kilometer weiter habe ich einen Platz zwischen vielen anderen Campern auf der Wiese eines walisischen Landwirts gefunden.
Nach einer Weile kam er wegen der Bezahlung vorbei. Bevor es um Geld ging, hat er mich jedoch interessiert nach meiner Reise befragt. Wie lange wäre ich unterwegs und was will ich mir alles anschauen. Ein längeres Gespräch und mal wieder unheimlich nett. Am Ende fragte er mich was ich so bezahlen würde, da meinte ich nur in der Regel 15-25 Pfund und er möge mir eine Zahl nennen. 10 Pfund würden reichen. Ich bin begeistert. Der merkwürdige Tag, an dem ich von Cardiff bis in den Südwesten von Wales gespült wurde, bekommt einen schönen Abschluss. Es ist ruhig und die Gegend wunderschön. Abends schneide ich das Video zu Ende und lade es hoch: Link zu Youtube


Am Vormittag ging es auf Empfehlung eines anderen Campers zur Green Bridge. Ein Teil des Truppenübungsplatzes direkt an der Küste. Beim Fotografieren traf ich auf ein österreichisches Pärchen, für das ich ein Foto machen sollte und wir kamen ins Gespräch. Unter anderem über die wunderschöne – aber bedrohte – Natur. Danach lief ich an der Küste entlang und entdeckte in einer kleinen Bucht ein Gebäude zwischen den Felsen. Die St. Govan’s Kapelle.. Dieses Land begeistert mich immer mehr. Nach einer kleinen Wanderung entdecke ich einen großen Steinkreis auf der Landschaft. Schilder lassen vermuten, dass es alt ist aber auf jeden Fall ist es eindrucksvoll und lässt sich leider nur bedingt im Foto festhalten.











Zurück bei Rico breche ich auf. Ich will nochmal über den Übungsplatz zum Strand von gestern fahren. Dort angekommen kann ich meinen Augen kaum trauen. Es ist proppenvoll. Ich finde einen der letzten Parkplätze und mache kurz Pause. Danach fahre ich weiter und komme zum Marlies Sands Beach. Ich habe inzwischen Wanderschuhe an und folge dem Weg zur Küste. Etwas irritierend alle anderen tragen Flipflops und sind auf dem Weg zum Strand. Ich biege auf den Küstenwanderweg ab und komme aus dem Staunen nicht heraus. Wieder stehen hüfthoch Kräuter und Blumen am Wegesrand. Nach nur 1,5 Kilometern habe ich unzählige Aufnahmen gemacht und kehre zum Bus zurück.






Inzwischen ist es wieder Nachmittag und die Zeit für die Stellplatzsuche beginnt. Einen Platz in der näheren Umgebung fahre ich an. Die kleinen Wiesenplätze haben meist ein festes Kontinent für Vans oder Caravans. Das war leider schon voll. Da ich mal wieder in Küstennähe wenig Empfang habe und die Straßen eng und kurvig sind, beschliesse ich zur nächsten größeren Ortschaft zu fahren – Vorräte auffüllen, tanken und dann nach einem Platz suchen.

Kurz hinter Haverfordwest finde ich an einer gutausgebauten Strasse einen Parkplatz auf dem ich in Ruhe einen Stellplatz suchen kann. Kurze Zeit später habe ich in über 60 Kilometer Entfernung einen Platz entdeckt, der mein Interesse weckt und auch noch jede Menge Platz hat. So mache ich mich auf den Weg. Eine Stunde später – inzwischen ist es kurz vor 19 Uhr – rolle ich auf das Grundstück. Mit der Besitzerin komme ich wieder in das – inzwischen wohlbekannte – Gespräch. Wo kommst du her, wie viel Zeit hast, wo warst du und was willst du dir noch anschauen. Faszinierend.. Die Menschen fragen nicht Proforma, sondern weil es sie wirklich interessiert welche Geschichte du mitbringst. Ich erwähne meine ursprüngliche Planung und das ich inzwischen Schottland wohl von der Routenplanung streichen muss. Da nickt sie nur und meint letztes Jahr wären sie dort gewesen. Es wäre super schön, aber die Anreise hätte neun Stunden gedauert. Ich könne mir einen Platz aussuchen und es würde 8 Pfund kosten. Ich bedanke mich und wünsche einen Schönen Abend.
Damit ist inzwischen klar… Schottland werde ich nicht erreichen. Zwei Wochen und sechs Tage Rest reichen nicht aus. In Wales will ich auf jeden Fall noch Snowdonia besuchen und einige andere Orte suche ich mir spontan aus.